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BPA und BPS: Wie gefährlich sind die Chemikalien tatsächlich?

BPA und BPS:  Wie gefährlich sind die Chemikalien tatsächlich?

Mittlerweile kennt es jeder: Das umstrittene Bisphenol A, welches in vielen Alltagsprodukten und Lebensmittelverpackungen steckt. Doch wie gefährlich ist die Chemikalie tatsächlich? Wo ist BPA enthalten und sind „BPA-freie“ Produkte tatsächlich eine gesunde Alternative? Dies und mehr beantworten wir dir im Folgenden. Viel Spaß! 

Was ist Bisphenol A?

Bisphenol A ist die Chemikalie, die weltweit am häufigsten verwendet wird. Rund 4 Millionen Tonnen verwendet die Industrie jedes Jahr. Wofür? Vor allem für die Herstellung von Kunststoffen und Kunstharzen – denn BPA macht Plastik härter und erhöht die Haltbarkeit. 

Wo ist BPA enthalten? 

Wahrscheinlich in mehr Produkten als du denkst. Tatsächlich findet sich BPA in zahlreichen Alltagsgegenständen und vielen Lebensmittelverpackungen. Von Plastikgeschirr über Babyschnuller und Plastikspielzeug bis hin zu Trinkflaschen und Konservendosen. Das Problem: Spuren der Chemikalie werden direkt über die Haut aufgenommen, oder lösen sich nach kurzer Zeit aus dem Kunststoff und gelangen so in unsere Nahrung und Getränke. Dann geht es geschwind weiter in den menschlichen Körper – und dort kann BPA erheblichen Schaden anrichten…

Übrigens: Eine Woche lang aus Polycarbonat-Flaschen zu trinken reicht aus, um deinen BPA-Gehalt im Urin um satte 65% ansteigen zu lassen. Das fand eine Studie der Harvard Universität bereits im Jahre 2009 heraus. 

Wie wirkt sich BPA auf die Gesundheit aus? 

Mittlerweile sind sich die meisten Forscher einig: BPA ist ein hochgiftiger Stoff. Uneinigkeit besteht lediglich darüber, wie viel BPA nötig ist, um gesundheitsschädliche Auswirkungen im menschlichen Körper herbeizurufen. Feststeht: BPA hat eine vergleichbare Wirkung wie das Sexualhormon Östrogen. Es stört das hormonelle Gleichgewicht, kann die Fortpflanzung stören und die Gehirnentwicklung bei Babys und Kleinkindern beeinträchtigen. Darüber hinaus erhöht BPA das Krebsrisiko und kann zu Leberproblemen, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen führen. 

BPA-Verbot: Deutschland hinkt hinterher

In Frankreich ist die Chemikalie BPA bereits seit 2012 generell verboten. Für jedes Produkt und jede Verpackung. Auch andere Länder wie Schweden, Schweiz oder die Vereinigten Staaten denken über ein Generalverbot nach. In Kanada und in Dänemark ist BPA zumindest in Produkten für Kleinkinder verboten. Und in Deutschland? Dort steht ein BPA-Verbot leider nicht auf der Agenda. Dafür wurde hierzulande das Siegel „BPA-frei“ ein echter Marketing-Hit...

„BPA-frei“ ist keine Lösung

Was die wenigsten Menschen wissen: Statt BPA beinhalten „BPA-freie“ Produkte Bisphenol S (BPS). Wissenschaftler der Universität Calgary in Kanda fanden jetzt heraus, dass BPS genauso schädlich wie BPA für den menschlichen Körper ist. Besonders fies: Sowohl BPA als auch BPS sind im Urin zwar nachweisbar, es dauert aber meist Jahre bis eine zellschädigende Wirkung auftritt. 


Quelle: C. Kinch et al.: Low-dose exposure to bisphenol A and replacement bisphenol S induces precocious hypothalamic neurogenesis in embryonic zebrafish, In: PNAS, 01/2015 (15.01.2015)

Wie kannst du dich schützen?

Aufgrund der hohen Verbreitung von BPA und BPS ist es schwierig, komplett auf die giftigen Chemikalien zu verzichten. Hier sind dennoch 6 praktische Tipps, mit denen du deinen Kontakt mit BPA und BPS minimieren kannst.  

  1. Kaufe frische und unverpackte Lebensmittel
  2. Vermeide Konservendosen (z.B. Mais, Bohnen, Obst) und Plastikfolien
  3. Vermeide (Soft-)Getränke aus Dosen 
  4. Kaufe Wasser in Glasflaschen und/oder
  5. Nutze eine Trinkflasche aus Glas 
  6. Vermeide Plastikspielzeug oder Schnuller für dein Kind 

Wichtig: BPA und BPS sind besonders schädlich, wenn sie erhitzt werden. Vermeide es deshalb unbedingt Essen in Plastikbehälter aufzuwärmen. Auch übermäßige Sonnenbestrahlung sollte bei Plastikflaschen vermieden werden. 

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